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Förderpreis für Bachelorarbeit

Diakoniewerk
29.12.2023

Im November 2023 hat unsere Kollegin Katja Seidler für das Konzept aus ihrer Bachelorarbeit den Förderpreis für Pflegewissenschaft erhalten.

Von unserer Auszubildenden Nicole Buchthal

Als Katja Seidler im März 2023 für ihre Bachelorarbeit eine sehr gute Note erhalten hatte, war sie höchst erleichtert und zufrieden – und dann kam auch noch der Anruf ihrer Professorin: Seidlers Bachelorarbeit wurde für den Pflegewissenschaftspreis der Evangelischen Hochschule vorgeschlagen. Der Preis wird gefördert durch die Josef und Luise Kraft-Stiftung.

Im Anschluss hörte sie eine Zeit lang nichts mehr. „Ich dachte, der Preis ging an jemanden anderen mit einer besseren Arbeit.“ Anfang Oktober zu Beginn des Nachtdiensts schaute sie noch einmal in ihr E-Mail-Fach und konnte es kaum glauben: Sie hatte den Preis gewonnen.

„Ich konnte das gar nicht richtig feiern. Ich war ja im Nachtdienst“, erzählt sie lachend. Im November folgte die Verleihung des Förderpreises der Münchner Josef und Luise Kraft-Stiftung als eine der drei Empfängerinnen.

Mangelernährung bei Patienten

In ihrer Bachelorarbeit entwickelte die 35-Jährige ein Konzept zur Einführung des Expertenstandards Ernährungsmanagement im Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg. Dieser Standard ist einer der aktuellen Pflegestandards. Er wird vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) vorgegeben und befasst sich mit dem Thema der Mangelernährung bei Patienten.

Im Standard werden Empfehlungen erfasst, die beim Erkennen von Mangelernährung helfen. Außerdem erläutert er Ursachen und nennt Maßnahmen, die zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme führen können.

Projektstart am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg

Katjas Seidlers Arbeit legt den Fokus auf geriatrische Patienten. „Es ist die größte Patientengruppe im Krankenhaus und die Gruppe, die am meisten von Mangelernährung betroffen ist“, erklärt sie.

Dank dem Förderpreis kann sie das Konzept nun in die Praxis umsetzen angefangen mit der Akutgeriatrie und der Geriatrischen Reha in unserem Krankenhaus in Nürnberg.

Auf die Frage, was sie zu diesem Thema motiviert hat, muss Katja Seidler kurz nachdenken. „Eigentlich interessiert mich das Thema schon seit meiner Ausbildung bei Martha-Maria.“ 2006 fing sie die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin in Kombination mit Altenpflegerin an. Was damals ein Modellversuch war, ist inzwischen zur "Generalistischen Pflegeausbildung" geworden.

Den Fokus auf ein  „unwichtigeres“ Thema lenken

In ihren 17 Berufsjahren ist ihr aufgefallen, dass Ernährung eine eher geringe Priorität in der Pflege hat. „Ich kann das auch verstehen. Andere Themen wie Dekubitus sind wichtiger“, sagt sie nachdenklich.

„Aber auch die Ernährung ist wichtig für die Heilung, da mangelernährte Patienten oft Wundheilstörungen entwickeln.“ Ein weiteres Problem ist, dass die Mangelernährung bei manchen Patienten nicht offensichtlich ist. Denn auch übergewichtige Patienten, die durch Behandlungen einen großen Prozentteil an Körpergewicht verloren haben, gelten als mangelernährt.

Drei Tage genügen, um etwas zu verändern

Katja Seidler ist überzeugt, dass sich auch für Patienten, die vielleicht nur drei Tage im Krankenhaus bleiben, die zusätzliche Arbeit lohnt. Auch in diesem kurzen Zeitraum könne man ein Beratungsgespräch führen und einen Vermerk in den Arztbrief schreiben, um den Hausarzt auf die Mangelernährung aufmerksam zu machen. Für Patienten, die dann überraschend länger bleiben, könne der Ernährungsplan auch umgesetzt werden.

Für Patienten, die nach ihrer Behandlung bei uns in die Reha gehen, könne ein erweitertes Therapiekonzept entwickelt werden., sagt Seidler. Das richte sich beispielsweise an ältere Patienten, die nicht mehr für sich selbst kochen können, weil die Töpfe zu schwer geworden sind.

„Für mich ist es die Mühe wert“

Für sie könne ein zusätzlicher Physiotherapie-Plan entwickelt werden, um die Arm-Muskulatur zu stärken, damit sie sich wieder selbst versorgen und somit ihre Ernährung verbessern können. „Für mich ist es die Mühe wert, um die Gesundheit unserer Patienten langfristig zu verbessern“, sagt die 35-Jährige.

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